Ungefähr 360 Jüd*innen lebten 1932/33 noch in Rostock (0,4 % der Stadtbevölkerung), im April 1938 waren es noch 175 und 1939 nur noch 99[1]Aus Irene Dieckmann (Hg.): Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern, S. 195 ff. und Helmut Eschwege, Geschichte der Juden im Territorium der ehemaligen DDR, Band III, S. 1079 f.. Das jüdische Leben war nicht nur aus politischen Gründen nicht mehr öffentlich sichtbar, es gab auch kaum noch Akteure. In der Nacht vom 9. auf den 10. November brannte die Synagoge aus. An ihrer Stelle sind heute Wohngebäude zu finden, vor denen die Gedenkstele an diese Schandtat erinnert. Die Jüdische Gemeinde hat heute, folgt man der Augustenstrße in Richtung Osten über die Kreuzung mit der Hermannstraße hinweg wieder eigene Räumlichkeiten, wenn das Gebäude äußerlich kaum eine Synagoge vermuten lässt.
Es ist schade, dass wir in diesem Jahr aufgrund der Pandemie kein öffentliches Gedenken durchführen können, wie es jährlich am 10. November erst auf dem jüdischen Friedhof im Lindenpark und im Anschluss an genannter Stele durchgeführt wurde. Natürlich werden wir als VVN-BdA in diesen Tagen in Gedenken an die Opfer an der Stele Blumen niederlegen. Zudem empfeheln wir Euch die Gelegenheit in diesen Tagen zu nutzen und den Stolpersteinen in Rostock und Umgebung mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Vielleicht haben einige auch ihren Glanz verloren und bedürfen einer Reinigung. Die Jusos Rostock haben bereits im Oktober damit begonnen und andere Jugendorganisationen zur Teilnahme aufgerufen. Wir unterstützen das natürlich und stellen Euch hier nochmal die Listen der Stolpersteine bereit:
Fußnoten
↑1 | Aus Irene Dieckmann (Hg.): Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern, S. 195 ff. und Helmut Eschwege, Geschichte der Juden im Territorium der ehemaligen DDR, Band III, S. 1079 f. |
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