Von Jürgen Weise
Ilse Jacobs Vater, Franz Jacob, wurde am 18. September 1944 im Zuchthaus Brandenburg (dort „saßen“ auch E. Honnecker und unser ehemaliges Mitglied Wilhelm Knapp) hingerichtet.
Es wurde auf der Fahrt am 17. 06. 17 u.a. darüber diskutiert, ob es eine nach Illses Vater benannte Jacob-Strasse in Rostock gibt.
Eine Jacob-Strasse gibt es in Rostock nicht: aber eine Franz-Jacob-Strasse gibt es Reutershagen – eine kleine Seitenstrasse, die – von Westen her gesehen – von der Clara-Zetkin-Str. als zweite Strasse rechts abbiegt zur jetzigen Graf-Schulenburg-Strasse.(früher : Kurt-Bürger-Str.)
Das Stadtarchiv Rostock hat 1981 eine kleine Broschüre unter dem Titel „Rostocks Straßennamen von A -Z“ veröffentlicht. Dort heißt es auf Seite 17 unter „Franz-Jacob-Straße“:
„Der Maschinenbauer und Kommunist Franz Jacob (1906 -1944) schloß sich, aus der sozialdemokratischen Bewegung kommend, 1925 dem KJVD und der KPD an. Er war Mitarbeiter der Bezirksleitung Wasserkante der KPD sowie Abgeordneter in der Hamburgischen Bürgerschaft. Im Kampf gegen den Fachismus organisierte er gemeinsam mit Anton Saefkow und Bernhard Bästlein eine zentralisierte Partei-und Widerstandsorganisation in Berlin/Brandenburg.
Am 18. September 1944 wurde er im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet.“
Richtig – leider – ist, dass in Rostock über Franz Jacob wenig bekannt ist, auch bei Mitgliedern und Freunden unserer Organisation. Wir sollten, wenn wir alljährlich am Jahrestag seiner Ermordung an seinem Denkmal in Reutershagen – das ist dort „gleich um die Ecke der Franz-Jacob-Str.“ – an Ernst Thälmann erinnern, auch Franz Jacob in unser Gedenken mit einbeziehen – da er auch ein Hamburger Jung ist.