Die Enkelin des KPD-Vorsitzenden mahnte die Einheit aller Linken an
Mit einer bewegenden Gedenkveranstaltung gedachte die Rostocker Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) am Wochenende des 70. Jahrestages der Ermordung Ernst Thälmanns. Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands(KPD) von 1925 bis 1933 und Reichstagsabgeordnete war am 18. August 1944 nach elfjähriger Einzelhaft im Konzentrationslager Buchenwald von SS-Männern erschossen worden. Den Befehl dazu gab Hitler persönlich.
Ehrengast der Veranstaltung im Peter-Weiss-Haus war Vera Dehle-Thälmann, die Enkelin des KPD-Vorsitzenden. Sie mahnte als ein bleibendes Vermächtnis ihres Großvaters und angesichts des bevorstehenden 70. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus im nächsten Jahr die Einheit alle Linken an, denn „die faschistischen Nachfolger haben wieder ihr Haupt erhoben“, sagte sie. Torsten Koplin von der Partei DIE LINKE würdigte Ernst Thälmann als konsequenten und unbeugsamen Gegner von Faschismus und Krieg. Er forderte eine Abkehr vom Denken in militärischen Kategorien und damit im Zusammenhang das sofortige Ende aller deutschen Waffenlieferungen. Gemeinsam mit Vera Dehle- Thälmann sprach er sich für ein unverzügliches Verbot der NPD aus. Die musikalische Umrahmung gestaltete der Liedermacher Harald Wandel aus Neubrandenburg. Mit dem Gesang des Spanien-Liedes, das dem Kampf des Thälmann-Bataillons im spanischen Bürgerkrieg gewidmet war, endete die Veranstaltung. Marie-Louise Hänsel