2011 erschien die Broschüre „ Gedenkstätten für Opfer und Verfolgte des Naziregimes auf dem Neuen Friedhof in Rostock“. Die Broschüre „Wir erinnern an die auf Rostocker Friedhöfen bestatteten Verfolgten des Naziregimes“ ist eine Ergänzung. Hier wird mit 16 Lebensläufen an Antifaschistinnen und Antifaschisten erinnert, die wie viele Rostocker Frauen und Männer nach 1945 die ersten, für die Stadt überlebensnotwendigen Aufgaben einleiteten. Sie hatten den Mut, im Alltag gegen die scheinbar unüberwindliche Macht der Nazis aufzutreten, zu kämpfen, aufzuklären. Mit ihnen wird aber auch an all die anderen Verfolgten des Naziregimes erinnert, die auf den Rostocker Friedhöfen bestattet sind. Die rassisch Verfolgten, wie gläubige Juden und die zu Juden Gestempelten, Sinti und Roma, die Behinderten- als „unwertes Leben“ Bezeichnete, anders Lebende und Liebende – sie wurden verfolgt, verhaftet, eingesperrt, gedemütigt. Man nahm ihnen ihre Gesundheit, zerstörte ihr Leben, wollte ihnen die Menschenwürde nehmen. Ihre Gräber liegen unter dem Rasen, zwischen den Grabhügeln und den Rhododendronbüschen. Hat Rostock sie vergessen?

70 Jahre nach der Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus werden diese ehemaligen Bürgerinnen und Bürgern einen „ Ort des Erinnerns an die Verfolgten des Naziregimes“ auf dem Neuen Friedhof in Rostock erhalten.