Hans Beimler kommt am 2. Juli 1895 in Wadlthum/Oberpfalz zur Welt. Er erlernt das Schlosserhandwerk und tritt 1913 in München der Metallarbeitergewerkschaft bei. Mit 19 Jahren wird er zur Kriegsmarine eingezogen. Die Schrecken des Krieges werden für ihn zum Auslöser für den Widerstand. Während der Novemberrevolution gehört er in Cuxhaven dem Arbeiter- und Soldatenrat an, wird Mitglied des Spartakusbundes und der KPD. Er nimmt aktiv an den Kämpfen zur Erhaltung der Münchener Räterepublik teil, gründet die KPD-Ortsgruppe München und übt verschiedene Funktionen in der KPD Bayerns aus. Er ist in Augsburg Mitglied des Stadtrates, wird in den Bayerischen Landtag und in den Deutschen Reichstag gewählt. 1930 heiratet er Centa Dengler.

Am 11. April 1933 fällt er in die Hände der Nazis. Die Freude über den Fang versetzt sie in einen wahren Siegesrausch. In einem Raum ohne Fenster fallen sie über ihn her. Sechzig bis siebzig mal schlagen sie auf ihn ein, bis er bewusstlos zusammenbricht.
Am 25. April wird er in das KZ Dachau gebracht. Zum Empfang wird ihm zynisch ein Schild um den Hals gehängt: »Herzlich Willkommen«. Er wird in eine Arrestzelle gesteckt und aufs Schwerste misshandelt. Seine Peiniger wollenihn in den Selbstmord treiben. Nach der Devise »lieber auf der Flucht erschossen als in den Tod getrieben werden«, entschließt er sich zur Flucht.

In der Nacht vom 8. zum 9. Mai zwängt er seinen geschundenen Körper durch das Oberlicht seiner Zelle. Beimler wird steckbrieflich gesucht und ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt. Seine Frau wird verhaftet und sein 12jähriger Sohn geschlagen. Hilfe erhält Hans Beimler von einem Polizisten und einem Pfarrer. Sie verstecken und verpflegen ihn und ermöglichen ihm die Flucht ins Ausland. Dort schreibt er eine Broschüre »Im Mörderlager Dachau – vier Wochen in den Händen der braunen Banditen«. Sie erscheint im August 1933 in deutscher, englischer und russischer Sprache. Mit ihr erfährt die Weltöffentlichkeit zum ersten mal die Wahrheit über das KZ Dachau.