Vor 74 Jahren, am 27. Januar 1945, befreite die Rote Armee die Konzentrations- und Vernichtungslager in Auschwitz und Birkenau. Aus diesem Anlass treffen wir uns alljährlich am KZ Mahnmal an der Friedenseiche im Rostocker Rosengarten – um der Opfer des Nationalsozialismus zu Gedenken.
In diesem Jahr versammelten sich zusätzlich ca. 50 Personen am Doberaner Platz, um gemeinsam mit Kränzen, Gebinden und Blumen zum Mahnmal zu gehen. Sodass um die 80 Menschen um 13 Uhr eine Schweigeminute abhielten und Ihre Blumen niederlegten. Nach einer Ansprache eines Vertreters von „Rostock Hart Backbord“ machten wir uns mit ca. 15 Personen auf den Weg zur offiziellen Gedenkveranstaltung der Stadt in der Trauerhalle auf dem Neuen Friedhof.
Wolfgang Nitzsche, Präsident der Bürgerschaft, und Prof. Dr. Oliver Plessow, Professor für Didaktik der Geschichte, Universität Rostock, sprachen über die diesjährig thematisierte Opfergruppe der Zwangsarbeiter und deren Schicksale speziell in Rostock und Mecklenburg-Vorpommern. Prof. Dr. Plessow ging zusätzlich auf die Problematik eines Gedenkkonzepts ein, dass allen Opfergruppen gleichsam gerecht werden will. Dabei warf er Fragen auf, die es in der Zukunft auch in der Rostocker AG Gedenken zu beantworten gilt.
Vervollständigt wurde das Programm durch zwei Musikerinnen der Hochschule für Musik und Theater sowie drei Schauspieler*innen des Projekts „Die Freigeister“, die eine szenische Lesung aus Dokumenten von Zeitzeugen darboten.
Leider war die Veranstaltung in der Trauerhalle von nur wenigen Gästen besucht worden. Wir hoffen, dass in Zukunft die Prioritäten zwischen einem Spiel um Platz Drei einer Weltmeisterschaft und einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus von einigen anders gesetzt werden. Auch die Beteiligung vieler Bürgerschaftsmitglieder oder Amtsinhaber*innen würden wir uns gesteigert wünschen.
Auf dass Auschwitz nie wieder sei.
Fritz Beise
Sprecher VVN BdA BO Rostock
Fotos: © Bildwerk Rostock, 20190127AuschwitzGedenkenHROBR006, 20190127AuschwitzGedenkenHROBR008, 20190127StädtischesAuschwitzGedenkenHROBR014, 20190127StädtischesAuschwitzGedenkenHROBR016, sowie als Cover 20190127StädtischesAuschwitzGedenkenHROBR027